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Gespenster zählen zu den häufigsten und zugleich harmlosesten Erscheinungsformen der sogenannten Spukgestalten.  
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Ihr Ursprung liegt in der Zwischenwelt der Schwelle, und ihre Natur ist von transzendenter Beschaffenheit.
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Version vom 3. Juli 2025, 19:19 Uhr

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Gespenster zählen zu den häufigsten und zugleich harmlosesten Erscheinungsformen der sogenannten Spukgestalten.

Ihr Ursprung liegt in der Zwischenwelt der Schwelle, und ihre Natur ist von transzendenter Beschaffenheit.


Verbreitung

Gespenster sind schlichte, zumeist harmlose Erscheinungen, die nahezu überall in den bewohnten Regionen Eborias anzutreffen sind. Für das bloße Auge unsichtbar, verweilen sie in alten Gemäuern, durchstreifen Friedhöfe oder gleiten unbemerkt durch Straßen und Räume, mitten unter den Lebenden. Obgleich niemand sie wahrnimmt, sind sie allgegenwärtig. In jeder besiedelten Gegend Eborias wandeln unzählige von ihnen, manche bereits seit unvorstellbar langen Zeitaltern, ohne dass ihre stille Existenz auch nur erahnt würde.

Bewusstseinszustand

Von allen Spukgestalten besitzen Gespenster das geringste Maß an Bewusstsein über ihren eigenen Zustand. Viele von ihnen erkennen weder ihren Tod noch ihre Andersartigkeit und glauben noch immer, Teil der Welt der Lebenden zu sein.

Nur wenige Gespenster sind sich ihres Ablebens bewusst. Die meisten haben ihren Tod nicht bemerkt oder ihn verdrängt. Oft starben sie plötzlich oder in einem emotional aufgeladenen Moment, was zu einer Abspaltung ihres Selbst führte. Ihre Seele verharrt in einem endlosen Schockzustand. Sie sind kaum zu klaren Gedanken fähig und erschaffen sich eine eigene Realität, die sie von ihrem traumatischen Tod ablenkt oder ihnen vorgaukelt, dass dieser nie stattgefunden hat. Dazu halten sie an einer imaginären Version ihrer einstigen Umgebung fest, einer verzerrten Nachbildung ihrer Vergangenheit inmitten der Zwischenwelt.

Wie in einem traumartigen Zustand wiederholen Gespenster vertraute Handlungen aus ihrem früheren Leben. Rituale, Routinen oder alte Gewohnheiten bestimmen ihre Bewegungen. Viele sind in einer Art Zeitschleife gefangen, in der sich ihr Verhalten unaufhörlich wiederholt.

Bindung an Orte

Aufgrund ihrer unaufgelösten Bindung an ihr früheres Leben sind Gespenster in der Regel ortsgebunden. Sie verweilen an jenen Stätten, an denen sie einst lebten, ihr Leben verloren oder ihre sterblichen Überreste begraben wurden. Nur durch eine Austreibung können sie gezwungen werden, sich einen neuen Ort zu suchen. Dabei lassen sie ihren bisherigen Aufenthaltsort zurück, doch vernichtet werden können sie nicht.

Manifestation

Die meisten Gespenster sind unsichtbar in der Zwischenwelt der Schwelle verborgen, vor den Augen der Lebenden. Nur magisch geschulte Experten (Magoi oder Mystiker) sind fähig, sie wahrzunehmen. Für alle anderen macht sich ihre Anwesenheit oft nur durch subtile Spukanzeichen bemerkbar: flüchtige Geräusche, leichte Temperaturschwankungen oder das scheinbar grundlose Verschwinden und Auftauchen von Gegenständen.

Einige Gespenster vermögen es jedoch, sich den Lebenden aus eigener Willenskraft zu offenbaren. Sie verlassen dazu die Zwischenwelt der Schwelle und manifestieren sich in Essentia, der irdischen Welt. Aufgrund ihrer transzendenten Beschaffenheit ist es ihnen jederzeit möglich, zwischen diesen beiden kosmischen Gefilden zu wechseln, auch wenn ihnen zumeist der Unterschied zwischen den beiden Welten nicht wirklich bewusst ist. Sie suchen jedoch manchmal die Nähe von Lebenden, und der Wechsel aus der Zwischenwelt gleicht eher einer unbewussten Anziehung, der sie instinktiv folgen – sei es, weil sie sich einsam fühlen oder die Nähe zu den Lebenden vermissen.

Da alle Spukgestalten keinen irdischen Körper mehr besitzen, erscheinen sie in Essentia zumeist in einer transparenten, durchlässigen Gestalt, die ein imaginäres Abbild ihrer Form als Lebender ist. Viele Gespenster sind durch ihren Tod gezeichnet und tragen noch die Wunden an sich, an denen sie einst verstarben. Deswegen flößen ihre Manifestationen den Lebenden häufig einen gehörigen Schrecken ein, obwohl sie zumeist keine bösen Absichten im Sinn haben und sich ihres erschreckenden Aussehens gar nicht bewusst sind. Der Anblick des Todes, der jedoch zumeist noch an ihnen haftet, löst allgemein großes Entsetzen aus.

Erlösung

Wie alle Spukgestalten können Gespenster durch eine arkane Verbannung durch einen Arkanisten in das Totenreich von Chthonia teleportiert werden. Bei diesen zumeist friedlichen und verängstigten Seelen ziehen es vor allem die Weißen Ritualisten jedoch vor, ihnen Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten und ihr Bewusstsein durch Geduld und die Auflösung ihrer unerledigten Angelegenheiten in Essentia soweit herzustellen, dass sie von selbst in die göttlichen Gefilde weiterziehen wollen. Manchmal kann dieses Bedürfnis auch von selbst und ohne Hilfe eines magischen Experten entstehen. Mitunter werden Gespenster durch äußere Reize, wie vertraute Stimmen oder Erinnerungsstücke, aus ihrem Zustand herausgerissen. Solche Momente können einen schmerzhaften Erkenntnisprozess auslösen. Wenn es einem Gespenst gelingt, den Grund für seine Bindung an Essentia, die irdische Welt, dadurch zu begreifen, kann es den letzten Schritt wagen und die Zwischenwelt hinter sich lassen.