Ritualist
Ritualist | |
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Ausrichtung: | geistig |
Attribut: | Intuition |
Talente: | Innenschau, Glaube, Magiesinn |
Stile: | Mystiker, Adept, Theurg |
Schadensart: | |
Waffengattungen: | |
Waffenarten: |
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Ritualisten benötigen weder eine angeborene magische Begabung noch ein langes akademisches Studium, um Zauber wirken zu können, denn ihre magischen Kräfte sind das Resultat einer Bindung zu höheren Wesen aus den magischen Ebenen des Kosmos. Diese besondere Beziehung erwerben sie in der Regel durch göttliche Lehren, geistige Versenkung oder in der Gemeinschaft von Zirkeln, Kulten und Religionen, welche sich dem Dienst an diesen mächtigen Wesenheiten verschrieben haben. Ihr magisches Handwerk erlernen Ritualisten gemeinhin durch mündliche und schriftliche Überlieferungen, aus welchen die jeweiligen Glaubens- oder Kultgemeinschaften ihren Kanon an Formeln und Ritualen ableiten. Dieser wird von Priestern oder Kultführern gehütet, gelehrt und verbreitet. Für gewöhnlich glauben Ritualisten bedingungslos an das Dogma eines Kultes, einer Lehre oder einer Religion und unterwerfen sich hingebungsvoll deren Geboten oder Anweisungen.
Der Hintergrund dafür, dass einige höhere Wesen bereit sind, ihre Macht mit Sterblichen zu teilen, ist darin begründet, dass zwischen den celestischen Himmelsgöttern und den abyssischen Unterwelts-göttern vor Urzeiten ein unversöhnlicher Krieg um die Herrschaft der Welt entbrannte. Als dieser dann die gesamte materielle Schöpfung im Großen Sphären-krieg beinahe zu zerstören drohte, griffen andere Gottheiten ein und entrückten die celestischen und abyssischen Götter als Rettung in ferne kosmische Ebenen, so dass sie seitdem nur noch indirekt auf das Weltgeschehen Einfluss nehmen können. Jedoch ist ihr Streit trotz der räumlichen Trennung noch stets am Wüten, weshalb sie immerwährend nach neuen Umwegen suchen, um weiterhin gegeneinander kämpfen zu können. Als Streitkräfte rekrutieren deshalb beide Seiten sterbliche Anhängerschaften, welche den Krieg der Götter in der materiellen Welt für sie fortsetzen. Dazu statten die celestischen Gottheiten ihre treuen Jünger mit der Macht der sogenannten „Lichtmagie“ aus, während die abyssischen Götter ihren Anhängern die finstere „Schattenmagie“ verleihen können. Diese Mächte verkörpern die Aspekte der jeweiligen Gottheiten und können von diesen als Gunst oder als Tauschgeschäft erhalten werden.
Um den Weg des Ritualisten zu beschreiten ist vor allem ein großes Maß an Hingabe von Nöten, denn die höheren Wesen erhören nur jene, die sich ihnen voller Inbrunst verschreiben. Außerdem benötigen sie einen unerschütterlichen Glauben an die Lehren, Kulte oder Religionen, welchen sie sich verschrieben haben. Ebenso sind sie in allen Lebenslagen dazu angehalten, nach deren Vorschriften und Geboten zu leben. Tun sie dies nicht, ist es möglich, dass die Gottheiten ihnen ihre Gunst verweigern und ihnen die magischen Kräfte wieder entziehen.
Motivationen / Hintergründe
Ebenso wie der Werdegang des Ritualisten auf verschiedenen Wegen verlaufen kann, so unterscheiden sich auch die Motivationen, wofür oder wogegen dieser seine Götter anruft oder warum er sich mit höheren Wesen verbündet.
Einige Ritualisten erlangen ihre Fähigkeiten aus einer religiösen Gemeinschaft oder Gruppe, in welche sie aus Tradition hineingeboren wurden. So ist es beispielsweise in Barthavion üblich, dass einige Familien ihre Kinder von klein auf an in ein Kloster geben, damit es zu einem Mönch ausgebildet wird. Auch Waisenkinder werden manchmal zu einer Ordensgemeinschaft gegeben, um sie vor der Ablehnung der Leute oder einer kriminellen Karriere zu bewahren. So können sie den Umgang mit den Göttern erlernen und werden für gewöhnlich zu wohltätigen und wertvollen Mitgliedern der Gemeinschaften erzogen. Viele von ihnen besuchen im Erwachsenenalter eine Kirchenakademie und werden zu Klerikern oder entschließen sich, als wandernde Mönche ihre göttliche Magie zum Schutz ihrer Mitmenschen einzusetzen. Diese Ritualisten können zu großen Helden werden, wie beispielsweise viele Mitglieder des Elysischen Ekklesiums.
Wer sich erst im späteren Leben und aus freien Stücken den Göttern zuwendet, befindet sich eventuell auf einer sehr persönlichen Sinnsuche. Einige dieser Individuen waren vielleicht schon immer unzufrieden mit der traditionellen Rolle, die ihnen auferlegt wurde, denn für gewöhnlich ist es in Aloran üblich, dass man bei der Wahl seines Berufes oder seiner Berufung den Wünschen der Eltern oder seiner Gemeinschaften entspricht. Jedoch wird vielerorts auch Verständnis aufgebracht, wenn man sich von seiner gesellschaftlichen Bestimmung lossagt, um sich dem Dienste der Götter zu verschreiben. Beispielsweise nutzen einige adelige Damen diese angesehene Möglichkeit des gesellschaftlichen Ausstiegs, wenn sich kein Mann findet, der sie heiraten will, oder sie kein Interesse an einer Ehe und Mutterschaft besitzen. Sie treten dann als Nonne einem Kloster bei und können in ihren Ämtern als Äbtissinnen auch großen Einfluss auf das weltliche Geschehen ausüben.
Bei einigen wurde die Suche nach Trost, Hilfe, Zuwendung oder Erleuchtung auch durch einen schweren Schicksalsschlag ausgelöst. Sei es der Tod eines geliebten Menschen, eine eigene grausame oder gewaltvolle Erfahrung, eine Krankheit oder der Verlust der Heimat. Alle persönlichen Katastrophen können dazu führen, dass Menschen einer tiefen Verzweiflung anheimfallen und diese finden ihre einzige Rettung manchmal darin, sich den Göttern oder höheren Mächten zuzuwenden. Dabei hängt es von jedem Individuum selbst ab, ob er sich den Sphären des Lichtes oder des Abgrundes zuwendet. So finden die einen Ruhe und neue Hoffnung in den Klöstern oder Kirchen, wohingegen andere sich mit dunkeln Göttern oder Dämonen verbünden, um Rache zu vollziehen oder das Schicksal durch Gewalt und Zwang zu dem eigenen Nutzen auszurichten. Insgesamt sind die Haltlosen, Verzweifelten und alle, die keinen erfüllenden Sinn mehr im Leben empfinden, anfällig für die Hinwendung zu höheren Wesenheiten, durch welche sie sich eine schnelle Erlösung aus ihrer unerträglichen Situation erhoffen. Dieser Umstand wird bevorzugt von Schattenpriestern ausgenutzt, welche diese armen Seelen als Anhänger für ihre dunklen Kulte gewinnen wollen, indem sie ihnen die Aussicht vermitteln, über die abyssischen Mächte unverzüglich zu einer Beendigung ihres Leides zu gelangen.
Andere Ritualisten wenden sich den Göttern zu, da sie eine furchtbare Tat begangen haben und ihnen deshalb der Sinn nach Sühne steht. Sie versuchen durch gelebte Reue ihre schlechten Taten zumindest zu einem gewissen Teil wieder gutzumachen, indem sie sich für die Lehren der Kirchen öffnen und mit wohltätigen Handlungen den Menschen das zurück-geben wollen, was sie ihnen genommen haben. So zieht es immer wieder auch ehemalige Verbrecher in den Dienst der Götter, welche vorhaben, zu wertvolleren Menschen für ihre Gemeinschaften zu werden.
Einige Ritualisten fühlen sich auch durch Zeichen und Omen zu ihrem göttlichen Dienst berufen. Diese hingebungsvollen Eiferer glauben daran, dass die Götter für sie einen ganz besonderen Auftrag besitzen oder haben tatsächlich eine höhere Epiphanie einer Gottheit erfahren, welche ihnen nach ihrer Empfindung eine ganz bestimmte Aufgabe zugewiesen hat. Bei den Anhängern des Lichtes gelten diese besonderen Menschen als Heilige („Baselian“) und werden hoch verehrt, da die celestischen Götter für gewöhnlich sehr zurückhalten bei ihrer Kommunikation mit den Sterblichen sind. So bestehen die religiösen Institutionen normalerweise auch auf eine Prüfung des jeweiligen göttlichen Zeichens, um sich über deren Echtheit zu versichern. Häufig stecken nämlich auch Dämonen hinter diesen göttlichen Berufungen, welche sich lediglich als Götter des Lichtes ausgeben, um ihre Opfer zu täuschen und in die Irre zu leiten. Die verblendeten Ritualisten sind sich dann nicht darüber im Klaren und denken, der Gegenseite zu dienen. Die abyssischen Götter selbst senden für gewöhnlich keine Zeichen, sondern verlangen, dass die Ritualisten ihnen mit Opfern und unheiligen Zeremonien huldigen. Werden sie dann von ihnen als würdig erachtet, geben sie ihren Anhängern jedoch Befehle, durch welche sie die Welt verderben sollen.
Für gewöhnlich sind alle Ritualisten auch anfällig für Selbstgerechtigkeit und Fanatismus und müssen deshalb stets darum kämpfen, sich eine unvoreingenommene Sichtweise auf die Welt und ihre Mitmenschen zu bewahren. Einige vergessen bei ihrem hingebungsvollen Dienst für höhere Wesen jedoch, dass auch der mächtigste Gott lediglich nur einen einzigen Aspekt der kosmischen Gesamtheit repräsentiert und weder über eine allgemeine Wahrheit Auskunft geben kann noch ein eindeutiges Wissen über die Wege des Schicksals besitzt. Blenden ignorante Ritualisten diese offensichtliche Weisheit jedoch aus, neigen sie schnell dazu, ihre Interpretation des Willens ihrer jeweiligen Gottheit zu verabsolutieren und ihre subjektive Deutung als übergeordnete Wahrheit zu verfechten. Diese verblendeten Individuen können aufgrund ihrer vorsätzlichen Unreflektiertheit sehr gefährlich werden und finden sich häufig eher auf der Seite der Mächte des Lichtes wieder. Dies ist darin begründet, dass celestische Ritualisten nach innerer Reinheit streben und deshalb die Schattenseiten ihre Seele, welche jedem Wesen jedoch ein Leben lang unweigerlich innewohnen, nur zu gern ausblenden. Viele denken sogar in ihrem Hochmut, dass sie diese überwunden haben und daher eine wahrere und höhere Sichtweise auf die Welt besitzen als alle anderen. Dabei handelt es sich für gewöhnlich jedoch um einen gefährlichen Fehlglauben, der dazu führt, dass ein Ritualist alle Mittel rechtfertigt, um seine Ziele zu erreichen, weil er seine kompromisslosen und einseitigen Ansichten als Wille der Götter rechtfertigt und selbst grausame Taten im Namen des Lichtes vollzieht.
Wiederum andere streben nach wahrer Erleuchtung. Sie wollen sich für gewöhnlich ganz von der Unreinheit der weltlichen Dinge lösen und mit ihrem Geist in die lichtdurchfluteten Sphären der celestischen Götter aufsteigen. Sie sind stets auf der Suche nach spirituellen Erlebnissen, welche das Alltagsbewusstsein überschreiten und ihnen Einblicke in die Herrlichkeit des Lichtes gewähren. Ihr Ziel ist es, das Ego und alle Leidenschaften zu überwinden, um zu einem selbstlosen Werkzeug der Götter aufzusteigen. Persönliche Interessen, Gelüste, Sehsüchte und sinnliche Freuden werden von ihnen als Ablenkung von ihrem spirituellen Zielen betrachtet, weshalb sie ihr Leben für gewöhnlich in der strengsten Askese und fern ab der weltlichen Gemeinschaften verbringen.
Schattenpriester, Hexenmeister und Nekromanten streben hingegen manchmal einen göttlichen Aufstieg an. Ihr Ziel ist es dabei jedoch nicht, Erleuchtung zu erlangen oder ihren Göttern zu dienen, sondern sie streben zumeist allein nach der persönlichen Macht, welche die Schattenmagie oder ihr Pakt mit dunklen Gottheiten und Dämonen ihnen gewähren kann. In ihrer Anmaßung setzen sie sich häufig mit den Göttern auf eine Stufe, was allgemeinhin auf ganz Aloran von allen Menschen als große Anmaßung und Blasphemie betrachtet wird. Zumeist handelt es sich bei dem Wunsch, selbst zu einem höheren Wesen aufzusteigen, jedoch um einen fatalen Irrglauben, da diese Ritualisten durch ihren Aufstieg alle Individualität verlieren und zu Marionetten der abyssischen Gottheiten werden.
Stile
Mystiker
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Adept
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